Dienstag, 11. Januar 2011

Erster Wettkampf: Warnemünde 2008 / 10km

Mein Kollege Thomas und ich hatten folgenden Plan:

  • im April diesen 10 km-Lauf in Warnemünde
  • im Dezember einen Halbmarathon und dann
  • im April 2009 den Hamburg-Marathon

Soviel zur Theorie…

Daniel kannte ich zu der Zeit noch nicht. Das Referat über die Fehler, die ich immer so mache, blieb mir also erspart. Am Abend vor dem Lauf sind wir in Rostock angereist, haben ausgiebig gegessen und natürlich auch kräftig getrunken - das machen Thomas und ich immer, wenn wir unterwegs sind. Morgens im Hotel habe ich vor lauter Nervosität bereits keinen Bissen runtergekriegt. Vielleicht hatte ich auch zu viel geistige Getränke? Wer weiß..

Besser nüchtern als mit Übelkeit im Bauch an den Start gehen, dachte ich mir. Sportlernahrung, wie Gels oder Power-Riegel, kannte ich damals auch noch nicht. Auf dem Weg zum Start dann auch noch ein Beinahe-Zusammenstoß mit einem Schäferhund, der unser Sportlerradar unterflog – das geht gar nicht! Niemand hätte uns das abgenommen. Wir treten wegen eines Ost-Köters nicht zum Wettkampf an. Scheiß Ausrede.

Wegen der Kälte hatte ich mich natürlich auch viel zu mollig eingepackt (typisches Mädchenproblem) und mich ganz hinten an den Start gestellt (selffilling phrophety). Puls im Stand: 146 – und selbstverständlich bin ich viel zu schnell losgelaufen.

Mit gedrosseltem Tempo ging es Richtung Leuchtturm. Nach ~ 500 Metern kamen mir die ganz Schnellen bereits wieder entgegen. Halse am Leuchtturm und zurück Richtung Wald.

Ab Waldgrenze wurden zwei Runden gelaufen. In Sichtweite sah ich die ersten Irren bereits die zweite Runde laufen. Das war der Moment ~ Kilometer 3, wo ich aufhören wollte. Hätten sich da nicht völlig überraschend meine Eltern mit einem riesigen Motivations-Transparent plaziert - ich bin sicher, ich hätte mich heulend in den Sand fallen lassen. So angefeuert hab' ich selbstmurmelnd bis zum Schluß durchgehalten.

Mit dem Besenrad an einer Seite und meinen Eltern an der anderen, die mich an den unterschiedlichsten Punkten anfeuerten und motivierten, erreichte ich doch tatsächlich das Ziel - was für ein Höllenritt. 1:36 war meine Zeit. Natürlich war man bereits beim abbauen... Wenn meine Eltern und Kollegen nicht interveniert hätten, wäre ich nicht nur als letzte ins Ziel, ich hätte auch gar nicht bemerkt wo das Ziel mal war... das gibt intensivste Gefühle der unsportlichen Art !

Ob ich mich gefreut habe? Nicht eine Sekunde. Ich war einfach nur froh, dass es vorbei war. Obendrein war mir wirklich alles nur noch oberpeinlich. Selbst wenn Freunde und Bekannte mir gegenüber ihre Hochachtung ausdrückten, war es mir immer noch peinlich.

Den Halbmarathon konnte ich übrigens nicht mitlaufen - war krank: Monte Zumas Rache. War es die Aufregung oder die Angst vor mehr Peinlichkeiten? Ich will es gar nicht mehr wissen.
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