Mittwoch, 12. Januar 2011

Airportrace Hamburg 2009

Kennen Sie das? Jemand läuft neben Ihnen und duppt Sie regelmäßig an, weil er viel zu dicht aufläuft? Minna macht das z.B. Kann ich ja nicht haben, sowas! Und da ich beim Laufen nicht gerade die bestgelaunteste Freundin bin, ist die Tragödie vorprogrammiert.

Der Airportrace - lächerliche 16km - war wieder eine echte Prüfung für mich. Nicht mal unbedingt ausdauertechnisch, sondern eher wegen der mentalen Last, wieder als Schlusslicht einzulaufen. Anderen, besseren Sportlern, wie z.B. der Minna, macht das nicht nur nichts aus, sie haben auch gleich noch gute Ratschläge parat:
  • Wer sonst läuft schon so weit wie du
  • schau auf das, was Du bereits erreicht hast
und ähnliche Plattitüden. Die haben natürlich gut reden, sie wissen ja auch, dass sie jederzeit schneller und besser könnten. Ja könnten, wenn sie nicht so einen lahmen Ackergaul neben sich hätten, der durch das zusätzliche Gewicht zweier voller Bierkästen gebremst wird, die er bauartbedingt mit sich herumschleppt …

Selbstverständlich war ich wieder die letzte im Ziel. Und selbstverständlich war auch alles bereits abgebaut. Keine Zeitmessung - keine Medaille - keine Urkunde! Alles weggeräumt. Das beste war, dass im Zieleinlauf ein blöder Ford-Transit quer im Weg stand und wir darum herum turnen mussten. So ein Auto kommt mir nicht mehr ins Haus! Dank meiner schlechten Laune und einem daraus resultierenden bühnenreifen Auftritt hat sich die Veranstaltungsleitung dann doch noch um meine persönliche Medaille und eine Urkunde bemüht.

Hier habe ich mich auch zum widerholten Mal gefragt, was die Krankenkassen eigentlich auf solchen Veranstaltungen machen. Sie verkaufen fettige Bratwurst, überzuckerte Getränke und beklatschen die Gewinner - für diejenigen, die gerade erst angefangen haben und wo sich die Motivation lohnen würde, bleibt nichts übrig - und dafür geben sie die Gelder ihrer Beitragszahler aus. Die meisten, die auf solchen Veranstaltungen herumlungern, treiben ja bereits Sport und brauchen nicht extra motiviert werden.

Aber ich hatte auch nette Erlebnisse. Mein Mann und einige Freunde standen an der Rennstrecke und feuerten mich an. Daniel, den ich damals erst zwei Wochen kannte, war mit seiner Rike gekommen und lief ein Stück mit mir mit. Das war Balsam für meine geschundene Seele.

Manfred und Margret haben mich sogar die letzten sechs Kilometer auf ihren Fahrrädern begleitet. Auch wenn Manfred mit seinen buschikosen Bemerkungen ab und zu daneben haut: ich weiß ja wie er es meint …
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